Ich weiß gar nicht ob Ihr alle wißt, daß ich eigentlich eine waschechte Hessin bin. Ich stamme aus der Stadt Offenbach am Main und lebte gerne dort und in ihrem Einzugsgebiet. Frankfurt ist auch eine schöne Stadt, auch wenn das nur wenige wissen.
Aber seit 12 Jahren wohne ich im nördlichsten Bundesland Deutschlands und das ist ja bekanntermaßen Schleswig-Holstein. Es ist ein recht dünn besiedeltes Land und wirklich cosmopolitisch ist hier nix. Hier sagt sich noch Has´ und Fuchs gut´ Nacht, hier werden um 18 Uhr die Bordsteine hochgeklappt und was ein Weiher ist (ein geläufiges Wort in MEINER Heimat), davon haben die "Fischköpp" höchstens mal gelesen. Oh weh, was bin ich böse!!!! Nein, ganz so arg ist es hier nicht.
Ich kann ohne zu lügen behaupten, daß ich in einem wunderschönen Landesteil wohne mit direktem Zugang zum Wasser. Strand, Wind, Wasser und manchmal sogar eine Robbe, ist das nicht wunderbar? Und jetzt, nach 12 Jahren, werden so langsam auch einige Einheimische warm mit mir, denn so ganz habe ich meinen Dialekt nicht abgelegt und mein Gebabbel ist nun auch so akzeptiert. Ich fühle mich sehr wohl hier oben und Heimweh? Nein, das habe ich nicht, nur vielleicht nach ein paar mir vertrauten Gesichtern aus meiner Vergangenheit, mehr aber nicht.
Tja, und dieses Schleswig-Holstein wird nun so langsam leer und einsam. Echt! Die Schafe wurden abgeholt, nun sind die meisten Deiche wieder leer und bald werden die Zäune demontiert, die Bänke und Mülleimer sind schon weg. Spaziergänger sieht man allenfalls noch an einem Feiertag und bei Sonnenschein, morgens begegnet man nicht mal mehr Joggern, nur noch Hundebesitzern. Mir scheint, daß die Schwalben auch schon weg sind und bald verbleiben auch die Kühe in ihren Ställen. Schleswig-Holstein wird leise und leer, das kann man täglich erfahren, wenn man am Deich nach den Schiffen Ausschau hält. Wenigstens die bleiben!
Nein, ich bin nicht wehmütig, überhaupt nicht, ich wollte lediglich davon erzählen. So ein wenig Heimatkunde anderer Art.
Meine Stoffwahl hat ja so manch Einer von Euch gut gefallen, darf ich noch was hintendrauf setzen?
Schaut Euch den mal an, der ist so hübsch, den könnte ich mir fast einrahmen.
Nach diesem Hoffman-Stoff hielt ich lange, lange Ausschau und dann entdeckte ich ihn in einem Vorort von Hamburg, ist das nicht irre? Ich habe mir zwei Meter gekauft und heute weiß ich nicht mal mehr, was ich damit machen soll, aber schön ist er immernoch.
Diesen umwerfenden Stoff holte ich mir mal aus einem Tauschpaket heraus und war hin und weg. Er ist so zart und so hübsch, mit dem will ich was ganz besonderes machen. Vielleicht wird er eines Tages nur gequiltet, irgendein Motiv.... wenn´s soweit ist, werdet Ihr es erfahren.
Und diese Hexagons habe ich mir schon mal ausgeschnitten für mein nächstes Kleinprojekt. Ab Montag bekommen wir für zwei Wochen Besuch und da werde ich nicht so viel machen können und aus diesen 26 Hexagons werde ich versuchen, ein kleines Utensilo zu nähen.
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Dienstag, 2. Oktober 2012
9 Kommentare:
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Liebe Nana,
AntwortenLöschenschöne Stoffe zeigst Du uns, auch in Deinem letzten Post.
Und die Beschreibung Deiner Neuen Heimat hört sich toll an. Ich lebe ja auch in einem kleinen Ort, aber Fuchs und Hase sagen sich hier nicht Gute Nacht. Das wäre, nach Deiner Beschreibung, der perfekte Platz für mich.
Liebe Grüße Grit
Hej Nana,
AntwortenLöschenich bin ziemlich neu auf deiner Leserliste, wohne aber ebenfalls in Schleswig-Holstein! Vor 24 Jahren sind wir aus NRW hierher gezogen, da ich aber auf einem Dorf lebe,
fällt es nicht so auf ob die Touris weg sind oder nicht :)
Ich habe gerade mit den Hexagons begonnen, soll ja angeblich süchtig machen!!!! Das will ich doch stark hoffen ;-)
Happy Day!
♥lichst
Manuela
Ich lebe nun schon länger in meiner "neuen" Heimat als in meiner "alten". Beide haben ihre Reize. Allerdings werde ich wohl manche Eigenheiten hier in Thüringen nie verstehen. Ich fand Schleswig-Holstein schön. Aber im Urlaub ist ja eh' alles anders.
AntwortenLöschenWenn ich Deine Stoffe so sehe, gefallen sie mir auch ganz gut, könnte mir aber nicht vorstellen, sie zu verarbeiten. Aber Du wirst Dir dabei schon etwas gedacht haben.
LG, Petruschka
Schöne Stoffchen zeigst Du wieder! Mein Favorit ist der "zum Einrahmen" :-) ! Ich bin auch aus meiner Heimat weggezogen und so richtig warm bin ich mit den Bergen und Thüringen noch nicht geworden - obwohl ich schon 30 Jahre hier lebe.
AntwortenLöschenLG Grit
Hexagons, liebe Nana, wäre das für mich was. Wenn Ihr besucht habt, wirst Du nicht an der Näma rattern. Also zum Handnähen geeignet? Ach wie schön Du beschreibst, wie der Norden langsam still wird. Wie bist Du als Offenbächer OF eigentlich in den Nordem gekommen? Wie manchmal die Wege so sind. Ich bin ja auch aus meinem geliebten Frankfurt weg, wegen Mann, Baby und frischer Luft auf dem Land. Schönen Gruss von Cosmee
AntwortenLöschenFabrics look just gorgeous! Wow!
AntwortenLöschenLooking forward to seeing the quilting result with them, which (I am pretty sure about) will be wonderful too!
Greetings,
Hallo liebe NAna, du bist ne waschechte Hessin, da komm ich ja nicht weit davon Lohr am Main, und ih bin vor 10 Jahren hier in den Norden gezogen lol, bei Bremen, lieber würde ich auch in Schleswig Holstein am Meer wohnen, oh Sehnsucht, Deichblick, aber nu hat es uns hier her verschlagen, dir einen wunderschönen Feiertag, deine Stoffe sehr sehr schön, den einen könnte man wirklich direkt Rahmen lg Marika
AntwortenLöschenLiebe Nana,
AntwortenLöschenmir geht es genau umgekehrt ;). Bin eine waschechte Schleswig-Holsteinerin, aber von der Ostsee ;))))und wohne nun schon Ewigkeiten in Hessen (nördlich von Frankfurt). Was ein Weiher ist, wußte ich zwar schon vorher, aber Kolter, Kärrnchen und Kirmes musste ich erst lernen, grins (und noch so einiges ;)).
Deine Stöffchen sind schön, besonders toll finde ich den Letzten.
Moin, moin Nana
AntwortenLöschenDu hast ein schönes Bild von meiner Heimat (allerdings Ostsee) gegeben, mich hat es schon vor 40 Jahren nach Hessen verschlagen, aber du siehst als Patchsprotte, bin ich meiner Heimat immer noch verbunden und mein "Släng" ist auch nicht wegzudenken.
tschüß
Silke