Hinter dem dritten Türchen verbirgt sich diesmal die Weihnachtserinnerung von Alexandra!
Alexandra, geboren 1970
Was gab es Heiligabend immer zu essen und wie fandest du das?
Alexandra: Rollschinken, d.h. geräuchertes Fleisch, mit Netz, was im Wasserbad mit Gewürzen so vor sich hin siedet. Dazu Kartoffelsalat, grüner Salat und Baguette - lecker!!!
Erzähle und von Eurem Baum!
Mein Papa hat ihn von irgendwelchen Firmenbekannten geholt, an Heiligabend wurde er von ihm und mir geschmückt. Meine Mutter kochte derweil Nudelsuppe, maulte uns immer an, was ihr am Baum etc. nicht paßte, dazu lief auf SWF1 (heute SWR) wunderbare Weihnachtsmusik, die ich bis heute vermisse.
Kam zu Euch der Weihnachtsmann oder das Christkind?
Das Christkind.
Wie lief die Bescherung ab?
Nach dem Abendessen abräumen, unruhig hin und her tigern, im Zimmer warten, bis mit dem Glöckchen geläutet wurde (oder mit einem Messingbieröffner an einem Messingaschenbecher geklopft wurde). Dann wurde beschert und die Kerzen am Baum brannten, der bunte Teller war gefüllt.
Was war das Weihnachten, an welches du dich am besten erinnern kannst?
Das Verhältnis zu meiner Mutter war immer angespannt. Als ich nur zu Besuch kam, wurde Weihnachten immer langweiliger. Im ersten Jahr, als ich mit meinem Mann zusammen war, beschloß ich, nicht mehr nach Hause zu fahren. Mein Schwiegervater, seit dem Jahr getrennt, dekorierte seine Wohnung mit Kerzen die Treppe zum Schlafzimmer hinauf, die Wohnung war schön geschmückt, der Tisch festlich gedeckt, das selbstgekochte Essen wunderbar. Ich bekam eine weiße Winterjacke, einen roten Schal und ein Parfum und fühlte mich sehr zuhause und angenommen!
Was war das schönste Geschenk, daß du damals bekommen hast?
Kann mich leider nur noch an einen einfachen Fotoapparat erinnern.
Was war dein Lieblingsweihnachtslied?
Anders herum: Ich konnte mit Maria, die durch ein Dornwald ging oder Heidschi bumbeidschi so überhaupt nichts anfangen.
Hast du heute ein Lieblingsweihnachtslied?
Habe ich erst durch eigenen Gesang entwickelt: Ich steh an deiner Krippen hier und Adeste fideles.
Was kochst du heute an Heiligabend?
Seit zwei Jahren dürfen wir endlich zu zweit feiern, seit letztem Jahr gibt es Grünkohl für zwei Tage.
Was würdest du gerne vom damaligen Weihnachten mitnehmen ins heutige Weihnachen?
Die bunte Weihnachtsmusik beim Baumschmücken. Die Musik gibt es zwar schon auf Klassik Radio, aber nicht die Erinnerungen.
Was für ein Geschenk ist bis dato unerfüllt geblieben?
Das meine Eltern mit in die Kirche kamen.
Und wenn du Jesus, dessen Geurtstag wir ja schließlich feiern, treffen könntest, was würdest du ihn fragen/ihm sagen/ihm geben oder was auch immer?
Zunächst muß ich mich immer wieder daran erinnern, was ich ihm geben sollte - drei Dinge:
Das, wo in meinem Leben "ungenügend" darunter steht.
Das, was im Leben zerbrochen ist.
Meine Lügen, mein Trotz, mein Böses, was ich getan habe.
Gibt es noch etwas, was du uns sagen möchtest?
Interessant, daß man doch viele der Kindheitsbräuche konservieren möchte! So wird unser Bäumchen auch erst Heiligabend geschmückt, es gibt Abends den Naschiteller, Bescherung nach dem Abendessen (was für ein Schock, als die Bescherung bei der Partnerin meines Schwiegervaters direkt nach der Kirche und vor dem Essen war!).
Wenn man Heiligabend viele Jahre in einem Umfeld gefeiert hat, dem nicht viel am Ursprung des Festes liegt, dann tut es gut, entweder nach dem Gottesdienst oder nach dem Abendessen in die Stille hinaus zu gehen und Gott für das danken, was er getan hat und immernoch tut!
Schöne Worte, danke Alexandra.
Und weil die Stimmung gerade so ist, noch ein kurzes Gedicht:
Weihnachtsglocken
Leise klingen Weihnachtsglocken,
wie aus schönerem Gefild,
scheinen mich so süß zu locken,
daß mein Herz vor Sehnsucht schwillt.
Sieh! Da wirbeln weiße Flocken,
und im Dunkel blitzt ein Stern,
und ich möchte laut frohlocken,
daß mein Glück nicht allzufern.
Franz Christel
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Montag, 3. Dezember 2012
5 Kommentare:
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Hallo Nana,
AntwortenLöschenwieder ein interessantes Interview bzgl.Weihnachten, wie unterschiedlich doch wir Menschen alles erlebt haben, aber ich merke auch, dass viele Jahre dazwischen liegen. Danke für das Türchen zum 3. Advent.
LG Lotti
Hallo liebe Nana wieder eine schöne interessante Geschichte, danke, dir eine wunderschöne neue Woche lg Marika
AntwortenLöschenSehr schön.
AntwortenLöschenLG Grit
Wieder so eine schöne Geschichte.
AntwortenLöschenLG Uta
Schön das wir das wieder mit dir und Alexadra teilen durften.
AntwortenLöschenLG von Steffie