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Mittwoch, 27. April 2016

Auflösung

Heute kommt die Auflösung für zwei Dinge: die Mauer und die Flugzeuge.

Die Mauer zeichne ich ja mit der Feder und benutze hier Antiktusche. Antiktusche ist - wenn sie getrocknet ist - wisch-, radier- und wasserfest, ist gut pigmentiert und hat eine gute Trocknungszeit.

Mein Tuschetöpfchen (hier rein fülle ich immer meine Tusche, da in meiner Flasche 100 ml drin sind und ich irgendwann nicht mehr so weit reinkommen würde, ohne jedesmal mir den Federgriff zu versauen) habe ich in ein Hirse/Reis/Gemisch gesteckt, seitdem es mir mal umfiel und alles versaute. Das Essstäbchen dient mir zum umrühren der Tusche, da sich die Pigmente unten absetzen.


Und die eine Hälfte ist nun fertig.

Ich fange natürlich dort an zu malen, wo meine Hand während des Zeichnens NICHT mehr hinwandern muß, also fange ich als Linkshänder rechts an und arbeite mich nach links vor.



Ich weiß, auf viele wirkt es sehr duster, aber ich liebe dieses Medium sehr. Tusche hat was ganz wunderbares und ich kann kaum beschreiben was es ist.

Schon zu Schulzeiten fand ich das alles toll und vielleicht liebe ich seit jeher das Alte und Altertümliche und mit der Feder schreiben/zeichnen ist schon was besonderes, obwohl wir Linkshänder nur sehr schlecht schreiben können. Denn die Feder läuft nur dann glatt, wenn man sie zieht und nicht schiebt.

Genug erzählt von Tusche, wahrscheinlich interessiert das eh keinen.

Nun aber zur Auflösung... Ihr erinnert Euch an die Flugzeuge?


Ich sah vor vielleicht einem 3/4 Jahr eine Sendung, wo berichtet wurde, wie ein Pilot verunglückte. Von diesem Piloten wollten seine Kameraden Abschied nehmen und zwar auf ihre ganz besondere Weise. Sie luden die Frau und Kinder des Piloten ein, sie sollten vom Boden aus zuschauen. Seine Kameraden bestiegen die Flugzeuge und flogen Formation und dann löste sich ein Flugzeug und flog in eine andere Richtung und zwar Richtung Sonne und dies stellte den Verunglückten Piloten dar.

Das fand ich ganz wunderbar und hatte mich sehr berührt damals und die Tage starb hier in unserer Siedlung eine Frau, 48 Jahre alt. Hirntumor. 3 Kinder hinterläßt sie, eines gerade mal 8 Jahre alt, die anderen einiges älter. Mann und Hund und Haus. Und da dachte ich an die Flugzeuge, weil mir die Tageszeichnung fehlte.

Da wird man ganz still, gell?


14 Kommentare:

  1. Liebe Nana,
    vom Zeichnen verstehe ich nix, aber Dein Bericht vom Abschiednehmen hat mich sehr berührt.
    LG
    Valomea

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  2. Liebe Nana,

    deine Treppe gefällt mit richtig gut.
    Die Interpretation der Flugzeuge macht Gänsehaut.

    LG Carola

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  3. Bin total begeistert von deiner Federzeichnung.
    Selbst hab ich das zuletzt in meiner Schulzeit gemacht.
    Und als Erwachsene mal einen Kalligraphie-Kurs.
    Ich find e großartig, wen man ein bestimmtes Medium gefunden hat, das einen so in seinen Bann zieht. Bei dir ist's die Tusche und die Feder bei mir sinds die Aquarellfarben.
    Das Thema Tod war gerade die Tage bei mir aktuell.
    Die Wolle und die Anleitung meiner Stulpen sind von der Bloggerin Jessica ( schönstricken.de). Sie ist leider vor einigen Tagen gestorben, hinterlässt auch einen kleine Tochter. Sie bleibt auf jeden Fall in Erinnerung, ich hab noch einige Wolle und habe ein Schaltuch angefangen.
    Auch die Flugzeuge machen sehr nachdenklich. Ich hatte aber schon so einen ähnlichen Gedanken dazu.
    Zeichne schön weiter ★ Angela

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  4. Liebe Nana
    Auch ich liebe Federzeichnungen sehr, jedoch bevorzuge ich ich der Tusche Aquarellfarben. Die Umsetzung der Mauer finde ich voll gelungen. Licht - Schatten ist beeindruckend.
    Tod ist ein Thema, das uns immer irgendwo begegnet. Und doch macht es immer betroffen, wenn's ins nahe Umfeld trifft. Der Mensch hat doch nicht immer alles im Griff wie er oftmals meint. - Drum leben wir den Tag!
    Herzlichst
    Margrith

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  5. Hallole
    Also ich finde das Bild SUPER und ich kann deine Liebe zu "altem" voll nachvollziehen! Mich reizt ja genau das gleiche :-)
    Das Bild könntest du auch so lassen.. ich finde die Spannung aus "ausgearbeitet" und "Rohzeichnung" total faszinierend :-)
    Und jetzt hab ich vielleicht auch noch einen Tipp für dich :-)
    Als ich in Salisbury war, haben wir natürlich auch die Magna Carta bestaunt und da stand, dass diese damals mit Tusche und Schwanenfedern geschrieben wurde. Und da ist die Besonderheit, dass Rechtshänder die Federn der rechten Schwanenseite und die Linkshänder die von der Linken Seite genutzt haben, da diese dann eben genau richtig geschwungen sind :-)
    Fand ich spannend!
    1. was es alles gibt
    2. es hat wohl im Jahre 1215 niemanden gestört, dass es Linkshänder gibt - Kein Umgewöhnen oder gar Verteufelung!
    Beschuert, dass das dann später kam!
    Tsts

    Zu deinem 2. Bild und der Geschichte: *schluck*

    Susanne

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    1. PS: Ich seh dich vor meinem inneren Auge jetzt Schwäne suchen :-D

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    2. Das ist eine sehr interessante Geschichte mit den Schwänen und den Federn... also wenn ich mal einem begegne... ;-)

      Nana

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  6. Dein Bild von Treppe finde ich fantastisch! Es hat soo viel Tiefe!
    Und das Bild mit den Flugzeugen stimmt zum nachdenken! Es gibt immer wieder Momente im Leben wo Jemand eine andere Richtung einschlägt. Sei es Veränderung, Abschied, ein neuer Lebensabschnitt oder eben der Tod. Wir Menschen sind nunmal alle nur zu Gast auf dieser Welt, drum müssen wir jeden Tag leben als wäre es der Letzte.
    LG Susanne
    LG Susanne

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  7. Du hast recht, da wird man still und ist jeden einzelnen Tag dankbar für die Gesundheit der Familie...denn ohne die ist alles nix!
    Deine Treppe wird toll.
    Liäbi Grüessli

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  8. Ja, das Schicksal schlägt manchmal erbarmungslos zu. Drum ist es so wichtig, für jeden Tag dankbar zu sein und Freude zuzulassen. Deine Quiltings und deine Zeichnungdn machen dir (und mir) Freude. Dankeschön.
    LG Beate

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  9. Deine Treppe wirkt schon etwas düster, doch das hat seine Berechtigung. Es ist auch schwer, so was gut rüberzubringen und du kannst das.
    Wenn das Leben so vergeht, gibt es halt auch vieles auszuhalten.
    LG este

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  10. Liebe Nana,
    genau das meine ich, deshalb reagiere ich wohl auch immer so intensiv auf deine Zeichnungen. Weil du nicht einfach "nur" malst sondern du hauchst ihnen Leben ein und auch kleine Geschichten. Ob du sie uns erzählst oder nicht irgendwie sind sie "drinnen". Ich hoffe du kannst meinem geblabber mal wieder folgen. Die Treppe sieht übrigens überhaupt nicht düster aus sondern geheimnisvoll und urig.
    Ich drück dich (wird jetzt wohl zum abendlichen Ritual..kicher..)
    Deine Sandra

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    1. Das freut mich ganz besonders und immer wieder, wenn meine Zeichnungen berühren oder tiefer gehen! Das ist der größte Lohn, denke ich, den man als "Künstler" überhaupt bekommen kann!

      Nana

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  11. Ist das die Treppe zur Grabkammer von Jesus? Ich habe keinen Plan, wie ich jetzt darauf komme. Aber eben ging mir genau dieser Gedanke durch den Kopf.

    Und durch deine Geschichte wirkt die Zeichnung mit den Flugzeugen ganz anders. Und ja, man muss innehalten für einen Augenblick wird man ganz still.
    Winkegrüße Lari

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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