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Dienstag, 22. August 2017

Le Mont St. Michel

Ein großer Wunsch von mir war, daß wir - wenn wir schon mal in der Bretagne sind - uns auch Mt. St. Michel anschauen.

Diese Gemeinde hat ca. 40 Einwohner!

Schon von weitem sieht es schön aus und wie Ihr auf den beiden kommenden Fotos erkennen könnt, wirkt es einmal, als ob es direkt am Land wäre und das andere mal, als ob es eine Insel sei. Genau das ist das Problem, darauf komme ich später zurück.



Es ist gerade ablaufend Wasser und wir sind das ganze Stück vom Parkplatz bis zur Insel gelaufen, ca. 4 km. Ein schöner Weg, der sich lohnt.

Je näher wir kamen, desto begeisterter war ich.


Die Stadtmauer geht auch hier fast komplett herum.


Hier das Tor zur "Stadt".


Wir waren Sonntags dort, der bekloppteste Tag um St. Michel zu besuchen, aber anders war es nicht machbar.

Millionen von Touristen, stellt es Euch aber ohne sie vor.




Je weiter wir voran kamen, desto enge standen die wenigen Häuser beieinander.


Hm, so groß wirkt das gar nicht.


Die erste Stelle, wo wir einen Blick "hinaus" erhaschen konnten.

Blick zum Land
Noch ein Stückchen höher.



Nach der Sicherheitskontrolle kauften wir Tickets und ich muß sagen, den Preis fand ich richtig gut. Für die Mädels und mich zahlte ich 10 €, denn Kinder unter 18 sind frei. Natürlich gönnten wir uns den Audioguide für jede von uns, ein MUSS meines Erachtens.

Wir sind drin.


Blick von der ersten Terrasse:

Jetzt greife ich das angesprochene Thema auf: Insel oder Landmasse?

Der Audioführer erklärte, daß man jahrzehntelang versuchte, Land dem Wasser abzuringen und nun hätte St. Michel einen Punkt erreicht, an dem der Inselcharakter verloren geht. Jetzt versucht das Land alles, diese Landgewinnung wieder rückgängig zu machen.

Das Land auf dem Foto ist Menschenhand gemacht.


Blick nach unten, leider unscharf, kommt aber nochmal.


Noch ein bisschen weiter auf dieser Ebene mit Blick nach oben...


... und dann zu einer weiteren Plattform, grandios!



An dieser Plattform finden wir auch die "ursprüngliche" Kirche. Dies ist also das ur-St.-Michel.

Durch einen Blitzeinschlag brannte diese Kirche ab und wurde ein paar Meter nach hinten versetzt naturgetreu aufgebaut. Wo sie ursprünglich stand zeigen die drei Stufen vorne.


Außerdem lernten wir, daß St. Michel niemals von irgend jemandem eingenommen wurde, der Ort strotzte allen Bedrohungen. Lediglich Blitzeinschlag und Feuer richtete große Schäden an, auch ist hier und da mal was eingestürzt und nicht wieder aufgebaut worden, wie z.B. das Dormitorium.

Wieder rein in die Gebäude und wir sehen das ursprüngliche Kircheninnere, nicht so spektakulär wir ich gedacht hatte.


Auf dem Weg weiter ein Stückchen höher...



... vorbei an alten Türen und auch hier lernten wir, daß St. Michel eine Abtei ist, auch schon mal Gefängnis war, in dem manches mal mehr als 750 Insassen lebten unter grauenvollen Bedingungen.



Der Kreuzgang war an sich architektonisch zwar interessant, aber noch viel cooler war der Ausblick, den sie verglast hatten.

höher ging´s nicht mehr
Dann kamen wir zum Refektorium.

Die Benediktiner lebten hier streng nach deren Regeln und aßen schweigend ihre Mahlzeiten, während ein Mönch aus den Schriften vorlas. In der Regel nahmen sie ein bis zwei Mahlzeiten ein. Sie durften kein Fleisch von vierbeinigen Tieren essen und meist aßen sie nur Gemüse, aber hier und da auch Tranfisch. Tranfisch sind angeschwemmte Tümmler und Wale, die die Bevölkerung in der Abtei abgeben mußten, denn es galt viele Mäuler zu stopfen. Zu Fastenzeiten gab es nur eine Mahlzeit pro Tag. Die Benediktiner beteten an die acht Stunden täglich, das muß man sich mal vorstellen.

"Oben" in der Abtei waren die Räume des betenden Volkes, so wie das Refektorium:

dieses "wirre" sind Federn, die wohl als eine Art Kunst dort hängen
In der Mitte des Gesamtwerkes Abtei hielten sich die religiösen hochgestellten Pilger auf, auch mal Könige, Adlige und angesehene Persönlichkeiten.

Unten dann war - so nahmen sie an - der Almosenraum und eine Art Betraum für Pilger und das einfache Volk.

Hier die Säulen der Krypta, die 5 m Umfang haben. Die Säulen tragen alles, was sich darüber befindet. Unglaublich.


Hier kommt nun etwas ganz krasses.

Wie ich erzählte, diente St. Michel stellenweise auch als Gefängnis und dieses Rad...


... diente dazu, die Lasten von unten...


... über diese Konstruktion...



...mit diesem Schlitten nach oben zu transportieren.


Es brauchte sieben Gefangene, dieses Rad zu drehen mit den Lasten daran. Da stellt einem sich doch gleich die Frage, wo waren diese sieben Mann? Waren die im Rad? Oder außen? Oder beides? Wir dürr und mit Fetzen bekleidet und stinkend waren sie wohl? Ich zeige nochmal das Rad:


Meterdicke Mauern, kleine "Fenster"... im Winter muß es eiskalt gewesen sein und der Wind... da fröstelt es einen, oder?



Es war sicherlich feucht und dunkel, vielleicht auch muffig und ich will mir gar nicht vorstellen, wie es im Gefängnistrakt gerochen haben muß.


Links wohnte der Abt.


Hier nun der letzte Raum (ein paar kleine, unscheinbare ließ ich aus), von dem man sich nicht sicher ist, wofür er war. Zu sehen sind noch Spuren des großen Feuers...

das Grüne sind die Brandschäden.
Man vermutet, daß dieser Raum eventuell das Skriptorium war, weil er hell ist und auch von ganz oben Licht bekommt durch entsprechend große Fenster. Oder aber er galt als Aufwärmraum, da sich zwei große Kamine darin befinden.


Auf dem Weg raus und zurück zum Einlaß noch schnell einen Blick nach oben...


... und hinaus auf die Bucht.

kaum mehr Wasser da, Frankreich hat einen sehr hohen Tidenhub hier in der Bretagne
Wir machten uns auf den Heimweg und immer wieder drehte ich mich um.


Das war schon ein cooler Ausflug und wie Mont St. Michel so dasteht...


... ganz toll, aber auch hier gilt: die Fotos können die wahre Schönheit dieser ganzen Region gar nicht wirklich festhalten.

Morgen dann kommt der letzte Post zu Frankreich, wir sind nach Paris.

Bleibst Du dran?


37 Kommentare:

  1. Ich bin so sehr begeistert von den vielen schönen Aufnahmen, die du uns zeigst. Vielen, vielen Dank dafür und freundliche Grüße von Rela

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    1. Sehr gerne, freute mich, daß es Dir gefällt.

      Nana

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  2. Oh ja - Mt St Michel würde ich auch gerne sehen, danke für die Bilder, es ist so beeindruckend, und gleich das Wissen mit dazu, herrlich. Und was für eine Aussicht. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
    Liebe Grüße, Martina

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    1. Fahr hin! Aufschieben sollte man solche Dinge nicht allzu lange, man weiß nie, wie lange man sowas alles machen kann.

      Nana

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  3. Vielen lieben Dank für den sehr interessanten Bericht.
    LG
    Aurelija

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  4. Lieben Dank für den tollen Bericht.
    LG
    Anita

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  5. Ja, da kommen Erinnerungen hoch. Nur schade, dass die Gassen so mit Touris gefüllt sind( bin ja selber einer) ������

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    1. Nun ja, daran kann man leider nichts ändern, aber wir können froh sein, daß man das überhaupt alles sehen kann. Schließlich leben dort immernoch Kirchenleute und theoretisch könnten sie das auch noch begrenzter Einschränken (den Besuch).

      Nana

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  6. Sehr anschaulich, Dein Bericht und die Bilder, Chapeau und merci beaucoup!
    Natürlich bleibe ich dran!

    Liebgruß,
    Tiger
    🐯

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    1. Machte mir viel Spaß, das Gesehene für Euch festzuhalten.

      Nana

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  7. Wow - das ist wirklich grandios, aber auch nicht wenig beklemmend. Ich denke auch, dass die Gefangenen in dem Rad laufen mussten - gruselig, wenn man sich das näher ausmalt.

    Toll, dass Du uns all die Fotos zeigst und Dir die Mühe machst, die Hintergründe so ausführlich zu erläutern. Vielen lieben Dank dafür!

    Liebe Grüße

    von Birgit

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    1. Da ich historische Romane liebe, beeindruckte mich das alles sowieso sehr. Ja, es ist ein bisschen beklemmend und auch irgendwie schrecklich und wer weiß, wieviele Gefangene dort starben und an was.

      Nana

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  8. Danke für Deinen schönen Bericht!!!!!
    LG Eva

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  9. Danke für deinen ausführlichen Bericht. Da kommen schöne Erinnerungen hoch. Ich war damals von dem Ausflug auch sehr begeistert. Gern würde ich da nochmal hinfahren.
    Liebe Grüße Manuela

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    1. Ich denke, St. Michel ist sogar mehrere Reisen wert.

      Nana

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  10. Wow - ist das schön! Leider war ich noch nie dort - aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Touristen übersehe ich dann einfach...........Herzlichst Rita

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    1. Genau, einfach übersehen und wenn Du mal hinkommst... immer lächeln und vorbeigehen.

      Nana

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  11. Liebe Nana, ich bein sehr begeistert von deinen Bildern, den diese Festung sah ich bei einm Urlaub nur aus der Ferne.
    So mächtig, hoch und überragend hätte ich es mir nicht vorgestellt. Vor allem die geschichtlichen und relgiösen Hintergründe zeigst du sehr eindrucksvoll.
    Bestimm auch sehr beeindrucken für deine Familie. Euch noch eine schöne Zeit in Paris. Dort war ich mal Ende der 70iger jahre. Und wir fuhren viel mit dem Touriticket mit dem Bus und der Metro um nicht zu fußlahm zu werden!
    habe Plön auch verlinkt und jetzt aktualisiert; wie einfach mit diesen medien!
    Liebe Grüße von Frauke

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    1. Den Bus mußten wir leider auslassen mangels Zeit.

      Nana

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  12. Hallo Nana ich bin im KG gelandet und freue mich absolut dass Du diesen Ort so lebendig und ausführlich beschreibst. Sehr schön zum Lesen und Gucken. Dankeschön und klaro bleib ich dran. Lieben Gruß von Cosmee

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    1. St. Michel ist in natura aber viel schöner!

      Nana

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  13. Der Mt. St Michel ist schon imposant: wir waren letztes Jahr dort und haben auch eine Messe dort miterlebt, die Stimmung war atemberaubend, auch wenn ich nicht alles verstanden habe. Vor einigen Jahren haben wir auf dem Mont übernachtet: das war einfach toll! Plötzlich war es still und leer und wir hatten den "Berg" für uns! Danke für die schöne Erinnerung! Lg Nicole

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    1. DAS hätte ich auch gerne getan: übernachten. Es muß fantastisch gewesen sein, die Gassen für sich zu haben. Leider war die Abtei bestimmt geschlossen, gell?

      Nana

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  14. Da war ich auch schon mal im Rahmen einer Rundreise. Und nicht an einem Sonntag. Und ich versichere dir: es war genauso voll!

    Gruß Marion

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  15. Vor vielen Jahren war ich auch dort, es sind bestimmt 30 Jahre her, aber Du hast es mir heute wieder so richtig in Erinnerung gebracht. Vielleicht gehe ich nachher in den Keller und schau mal in den Fotoalben nach.
    glg Susanne

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  16. Oh - das ist ja ein starker, hoch interessanter Bericht. Das hat mich direkt gefangen genommen. Ganz grandios sind die Ausblicke.
    LG eSTe

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    1. Das freut mich sehr, daß er Dir so gut gefallen hat.

      Nana

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  17. So schön, das wär auch mal was für mich.
    LG
    KATRIN W.

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    1. Mach´doch einfach mal Urlaub dort, es ist wirklich schön in dieser Region.

      Nana

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  18. den Keller und schau mal in den Fotoalben nach.


    thai porn

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  19. Sehr schön!
    Dort will ich auch unbedingt mal hin!
    LG Mona

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  20. Ein wundervoller Bericht und ein genialer Ausflug auf den ich euch trotz schmerzendem Knie begleiten durfte. Herzlichen Dank für den tollen Bericht und die eindrucksvollen Bilder.
    Winkegrüße Larissa

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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