Beim
Blogzimmer ist Woche 3 angebrochen und das in Reihe (ich (!) gehe der Reihe nach) folgende Thema lautet "ich mag".
Ich mag vieles!
Und ich mag vieles nicht!!
Da stellt sich einem doch automatisch die Frage, was mag man denn besonders, oder wie weit geht mögen?
Nebst gutem Essen und toller Gesellschaft mag ich vor allem das Neue! Das Außergewöhnliche!
Ich mag es, mal außerhalb der Norm zu sein oder etwas außerhalb der Norm zu erleben.
Da denke ich an das grandiose Erlebnis der Mitfahrgelegenheit auf einem Lotsenboot auf der Elbe. Einige meiner Leser erinnern sich sicher und noch immer empfinde ich diesen Ausflug als etwas ganz Besonderes in meinem Leben.
Dies und andere Dinge fallen aber unter das gleiche Thema: ich mag es mehr zu erfahren, reinzuschnuppern und als ich mal wieder mit Imo an der Docke war, da hatte ich endlich die Gelegenheit, Sprayer in Aktion zu beobachten bzw. mir endlich Fragen beantworten zu lassen.
Also bin ich hin.
Es waren fünf junge Männer und anfangs etwas skeptisch, als ich ihnen meine Fragen stellte, aber nach einer kleinen Weile wurden sie immer redseliger.
Ich habe heute folgendes gelernt:
Sprayer grundieren ihre Arbeit!
Nicht mit weiß, sondern mit einer Hintergrundfarbe. "Spart Sprühfarbe", wurde mir erklärt, "und man ist schneller."
Die Wände der Docke sind frei für Sprayer, man muß sich nicht anmelden. Diese Jungs wußten von den Wänden und entschieden, dieses Wochenende einen Teil der Wände zu bemalen. Sie übersprayten bereits verzierte Wände, also ein Sprayer geht über das Werk eines anderen.
Alles sind Hobbysprayer, die sich ihr Material mit Auftragsarbeiten finanzieren.
So eine Dose enthält besondere Lacke, keine aus dem Baumarkt. Sie sind wetter-, wasser- und lichtfest und der Hersteller garantiert eine Haltbarkeit von 7 Jahren.
Sprayer arbeiten anfangs mit Schablonen, später dann freihand. Diese hier arbeiteten alle freihand, lediglich zwei Schablonen wurden benutzt. Da war diese hier...
... und eine Möwenschablone, die sogar - ich hab´s gesehen - Möwenschiß während des Fluges ausgestanzt hatte.
Hier wird sie benutzt.
Als ich ihm (auf obigen Foto) sagte, daß ich die Schrift fast nie lesen kann, lächelte er und meinte, daß es dabei auch gar nicht um Lesbarkeit ginge. Es sei die eigene Handschrift... cool, wie ich finde.
Sprayer machen sich manchmal eine Skizze vorher, vieles oder das meiste kommt aber spontan.
Ich zeige Euch nun die Werke, wie sie nacheinander an der Mauer zu sehen sind v.l.n.r.
Sie erzählten mir dann, daß man auf Grund einiger Zeichen und Details dann in der Szene wisse, wer welches Bild gemacht hat und daß sie aus Kiel kommen und daß es beim sprayen immer ein vor und zurück gibt, weil man einfach auch die Distanz braucht für die Wirkung.
Es war ganz wunderbar, mich mit ihnen zu unterhalten.
Ich habe nun Antworten und weiß doch einiges mehr. Auf dem Rückweg meinten sie, sie würden jetzt noch den Müll einsammeln... "gehört dazu!"... und ich meinte darauf: "Ich finde eure Kunst wunderbar und werde täglich an euch denken."
Darauf sagte der Eine: "Vielen Dank für die Wertschätzung!"
Wow, das ist toll.
Draußen, auf der anderen Seite der Docke dann fand ich ganz kleine Kunst:
Ein Küstenstein.
Dies ist also mein Beitrag zu "ich mag" und ich hoffe, ihr mögt ihn auch.
die liebe Nana