kein Feuer

Was hier aussieht wie Feuerschein eines Großbrandes...

... ist keiner. Obwohl, wenn man es genau nimmt, ist es sogar ein Ultra-mega-Brand, denn es ist Sonnenaufgang.

Das war so krass gestern Morgen, daß ich das mehrfach aufnehmen mußte. Das ist weder gephotoshoped, noch ist es mit Falschfarben fotografiert, so sah es aus!!!!

Hier ein Panoramafoto für den Gesamteindruck. An den umliegenden Farben erkennt man, daß das echt ist.

So ein Spektakel hält ja nicht lange an...

... und einmal ein Stück weiter gelaufen, ist es auch schon vorbei. Zehn Minuten später fand ich eine keine Fleischkeule, sondern eine Baumkeule.

Natürlich fegte der Orkan ums Haus und über Glückstadt hinweg, es gab sogar Warnung vor Lebensgefahr, sollte man sich draußen oder im Auto aufhalten, aber das habt Ihr sicherlich auch mitbekommen in den Nachrichten.

Auf alle Fälle war unser Weg heute Morgen an den Deich hinterm Haus. 

Sah nicht so schlimm aus wie vermutet.

Hier wurde ein großer Baum angeschwemmt. Die Aufräumarbeiten werden länger dauern, denn das Reet muß zusammengeschoben werden...

... und überall liegt viel Holz dazwischen. Manches so groß, daß es bestimmt auch zersägt und separat abgeholt werden muß.

Unser Weg ist versperrt. Macht nix, auf Reet kann man gut steigen, es ist fest und hält was aus, bricht also nicht unter einem zusammen.

Das Wasser stand hoch, da war aber noch Luft drin (Gott sei Dank).

Wenn hier aufgeräumt wird, kommt ein Bagger und schiebt alles zusammen. Seine Raupen (so nennt man das meine ich) werden sich tief in den weichen, aufgeschwemmten Boden graben und für lange Zeit Spuren am Deich hinterlassen.

Ihr müsst Euch das hier so vorstellen: Dort, wo auf obigem Foto Imo läuft und links und rechts von ihm bis zum Reet rechts, da war alles Wasser und zwar so hoch, wie das Reet rechts liegen blieb. Also ich wäre komplett unter Wasser gewesen, wäre ich fest verankert und aus Beton gegossen dort befestigt, wo ich das Foto aufnahm. Krass, oder?

Wenn man auf der Deichkrone steht und sieht das Wasser so nah (das habe ich einmal in Brokdorf erlebt) und die Massen und Kraft desselbigen arahnt, sieht, wie es keine Wege mehr gibt und keine Bäume, weil alles unter Wasser ist, das ist schon wirklich krass. Spinnt man das weiter, kriegt so manch einer Angst und würde nie am Deich wohnen. 

Auch hier in Glückstadt werden die kommenden Jahre die Deiche erhöht wegen Klimawandel bzw. erwarteten zukünftigen Hochwasserständen. 

Hier putzte regelrecht das Wasser den Deich schier, wie der Norddeutsche sagt.

Vom anderen Ende fotografiert habe ich Euch die Stelle markiert, wieviel "Platz" da noch war. Könnt Ihr Euch den Druck vorstellen, dem der Deich die Stirn bieten muß? Dazu der Wind? Unser Land vor Wasser zu schützen kostet Millionen im Jahr, aber dadurch können wir eben auch beruhigt schlafen (mehr oder weniger). 

Ich empfehle jedem das Buch "Der Schimmelreiter", den viele sicherlich kennen aus der Schule, aber als Erwachsene und nach solch einer Nacht ist es vielleicht nochmal was ganz anderes. Gibt´s auch als Hörbuch, nur so nebenbei. Wer bei spoti.. ist oder anderen Anbietern, findet es in zig Lesungen.

Gestern Abend habe ich am Japanquilt weitergearbeitet (wie jeden Abend) und es ist eine elende Sache. Dieses Stecken, Nähen, die Kreuzungen aufdrehen, manch umgeklappte NZ trennen und nacharbeiten, wieder stecken etc., etc., etc. Schrecklich, ich hasse es!

Und ich würde so gerne war anderes handarbeiten oder nähen, aber jetzt sitzt mir der Quilt fest im Genick und macht Druck. Dem gebe ich meist nach.

Bügeln und die NZ runterschneiden auf ein kleineres Maß muß ich auch noch.... puh. Sieht aber ganz nett aus, nicht?

Ich wißt wo ich bin... hinterm Deiche ;)

                          die liebe Nana