Vor 40 Jahren sind wir (wir das ist die Abschlußklasse 10c der Wilhelmschule in Offenbach) mit Realschulabschluß aus der Schule raus und nach 10 oder 15 Jahren hatten wir das erste Klassentreffen und seitdem immer wieder eines alle fünf Jahre.
So stand dieses Wochenende unter dem Klassentreffen-Stern und begann mit einem guten Zeichen:
Morgens um 9:09 Uhr war der Zug der ersten Teilstrecke rappelvoll mit trinkenden und gut gelaunten HSV Fans.
In Offenbach/Main angekommen stellte ich direkt fest:
Offenbach war, ist und bleibt einfach assozial und wird immer, immer schlimmer. Mag in Euren Ohren krass klingen, aber das ist nicht die Stadt die ich verlassen hatte und die Zukunft sieht nicht rosig aus.
Selbstverständlich gibt es auch in dieser Stadt schöne Ecken und ich kenne sie auch, aber gesehen hatte ich keine. Merkwürdigerweise spürt man dennoch, auch wenn es so gar nichts gibt was mir noch gefällt, eine Art Verbundenheit, die rührt wahrscheinlich daher, dass sie zu einer wichtigen Vergangenheit gehört... die eigene Jugend.
Getroffen hatten wir uns im ehemaligen Schlachthof, ein riesiger Komplex und dort befindet sich auch ein Hotel, wo ich abgestiegen war.
Wir waren 15 Leute, bei Schulabgang waren wir locker 28. Zwei sind schon lange durch Suizid nicht mehr unter uns, Peter aus Madrid mußte kurzfristig absagen, ein paar wenige haben kein Interesse und von ein paar weiteren hat man so gar keine Ahnung was mit ihnen ist und wo es sie hinverschlagen hat.
Interessanterweise sah ich nur die ersten 5 Minuten die "Alterung" von uns allen, dann jedoch sahen sie alle so aus wie immer... wie frisch von der Schule. Das finde ich toll und die kleinen Geschichten aus den Leben waren schon interessant. Wie sehr sich doch unsere Leben auch ähneln.
In 5 Jahren sehen wir uns wieder, ich werde dabei sein.
Tschüß Offenbach.
die liebe Nana
