Manchmal bin ich schrecklich unsentimental, das weiß ich.
Manchmal erschrecke ich mich darüber.
Nach Totensonntag schmücke ich unsere Wohnung weihnachtlich und die Stimmung wechselt von Herbst auf Advent, herrlich. So genießen wir bis zum Heiligabend meist schon vier Wochen die Vorweihnachtszeit.
Ist Weihnachten aber vorbei, muß bei mir alles weg.
Und das geschah heute! Kaum ist der 27., packe ich Weihnachten ein und schaffe Luft für das neue Jahr. Meine Kleine fragte: "Mama, warum packst du alles schon weg?" Und ich sagte: "Weil ich Zeit habe!" Weihnachten adé. Ist das schrecklich von mir?
Noch schlimmer aber diesen Advent. Meine Kinder haben ihren typischen Türchenkalender mit Schokolade dahinter. Muß sein, gehört dazu. Dann bekamen sie alle Adventssonntage ein kleines Geschenk. Und dann sollte ich ihren alten von mir gemachten Adventskalender aufhängen und ihn befüllen und das tat ich auch mit reichlich Schokolade und Riegel etc.
Und was soll ich Euch erzählen? Der letzte, der Selbstgemachte, der war zuviel des Guten. Den mochten sie gar nicht mehr so gerne, viel besser fanden sie meine Sonntagsgeschenke. Und als ich die Genähten abhing und fragte, ob sie die denn das nächste Jahr noch brauchen, meinten beide: "Nö!"
Schaut sie Euch an... sie sind Zeugnis meiner Anfänge (obwohl ich mich nähtechnisch gesehen nicht weiterentwickelt habe).
So habe ich damals gequiltet. Meine Kleine meinte: "Mama, das konntest du aber nicht wirklich gut!"
Ja, und jetzt ist ein Päckchen im Flur, welches in den Rotkreuz-Altkleidercontainer geht und was liegt dazwischen? Genau, die Adventskalender.
Viele von Euch würden sie sicherlich aufheben, uns mangelt es aber an Platz. Außerdem lehre ich meine Kinder, wenn es etwas gibt, was man nicht mehr braucht und es ist noch in Ordnung, dann verschenkt es an die, die weniger haben und sich freuen würden. Und beide waren sich einig: "Gib es den armen Kindern!"
Auf zu neuen Ufern!, heißt es jetzt bei mir, denn ich glaube, die Weihnachtszeit wird zukünftig eine etwas andere sein. Mit reiferen Kindern und ich möchte mit ihnen am Puls der Zeit sein. Ich bin gespannt, wie wir gemeinsam das nächste Weihnachtsfest gestalten werden.
Ich bleib dran!