Gestern war ich im Kino in Hamburg und dort wurde live aus New York (aus der Met) Puccinis "Turandot" übertragen.
Turandot ist eine chinesische Prinzessin und Puccinis letzte und auch von ihm unvollendete Oper. Dank seiner Aufzeichnungen und Notizen wurde es von anderen beendet. Mit mehr Details will ich Euch gar nicht langweilen.
Das Hamburger Haus war voll! Natürlich fast alles alte Leute, das ist das große Problem der Klassik. Und auch in NYC war es voll, hier zu sehen:
Das, was mich unglaublich am Kino stört ist die fehlende Schärfe des Bildes. Oder ich sitze jedesmal zu nah dran, ich weiß nicht. Obwohl es in HD übertragen wurde.
Und dann ging´s pünktlich los.
Ooooo, was für ein Bühnenbild! Wundervoll!!!! Und im ersten Akt waren sooooo viele Menschen auf der Bühne, ein riesiger Chor spielte das Volk und es war eine nächtliche Stimmung - schön gemacht. Der Gesang der Sklavin.... unglaublich!
Dann kam eine von zwei Pausen und die erste war eine 3/4 Stunde lang.
Akt zwei: Das Bühnenbild wurde noch besser und es ragte weit nach oben. Wie es funkelte und die Kostüme.... sowas von toll! Der Gesang von Turandot (im Foto in der Mitte unter diesem Ding hinter ihrem Ärmel versteckt) war unglaublich!
Pause.
Zum dritten Akt erzählte die Moderatorin, daß Puccinis Oper unglaublich viel von den Sängern abverlangt und das merkte man in jeder Arie.
Im dritten Akt kam dann die berühmte Arie "Nessun Dorma" (zu Deutsch: niemand schläft) und der Tenor.... nee, der war nix!
Fazit:
Die Schwedin, die Turandot sang, war sensationell!
Die Rumänin, die Liu die Sklavin sang, war fantastisch!
Der Italiener, der den Hauptdarsteller sang, war neben diesen beiden Damen nicht impossant. Er wirkte kalt, hart und nicht mal annähernd leidenschaftlich oder bewegt oder leidend oder sowas. Aber hey, Opern sind Liebesdramen!
Es war so ein schöner Abend und ich werde mich ein Leben lang fragen, wie Puccini selbst das Ende vertont hätte, denn er machte eine Randnotiz: "Hier muß eine markante, schöne Melodie her.", die man aber nie komponierte, da keine einzige Note dazu zu finden war.
Und falls sich manche unter Euch fragen, ob ich allen ernstes während der Aufführung fotografierte, kann ich diejenigen beruhigen. Natürlich nicht. Die Szenen meiner Fotos wurden im Vorspann gezeigt. Es war schon schlimm genug, daß neben mir Popcorn von einer jungen Frau gegessen wurde! Sie hatte aber so viel Gespür, daß sie bei den leisen Passagen nichts aß.