Freitag, 14. Februar 2020

Sturmopfer

Gestern früh war ich wieder hinterm Deich, man sieht deutlich die Spuren vom angespülten Reet. Reet ist das Schilfrohr, was hier an der Elbe überall wächst und gerne bei alten Häusern als Dachbedeckung genutzt wurde (auch bei neuen Häusern, aber das kann sich kaum einer leisten).

Mal so nebenbei: Leider gibt es immer weniger Reetdachhäuser, denn sie sind teuer im Eindecken und vor allem in der Feuerschutzversicherung. Normalerweise darf man erst Feuerwerken in 200 m Abstand. Hier sind schon viele alte Höfe abgefackelt, aber stets munkelt man, daß man sich so ein neues Dach erlauben kann.
Ich lebte mal unter solch einem Dach. Es hat ein wunderbares Raumklima, Eulen leben gerne mit den Menschen unter Reet, aber es gibt viele Spinnen vor den Fenstern, unterm Dach, an der Fassade. Ist auch gut so, denkt Euch nur, es wäre anders.

Zurück zur Elbe:


Schon vorher lag Reet auf dem Deich und wurde nun weiter hoch gespült, deutlich sind die Grasverfärbungen zu sehen.


Huch, was ist das?


Oh, ein Ei. Kalt und riesig. Ob das zu einer Gans gehörte? Aber Gänse bleiben doch nicht hier!  Ein Fasanenei?


Es ist riesig!!!

Meine Recherche ergab, daß es sich wohl um ein Schwanenei handelt. Ich denke, es wurde einfach überschwemmt und ich hoffe, daß die Eltern eine neue Brut anlegen. Schade, daß das Junge keine Chance hatte.

Natürlich wird nebst Reet auch Plastik angeschwemmt.


Eine Flaschenpost?

Nein, leider nicht.


Der Deich ist vollgesaugt mit Wasser.


Äste und Baumstämme, alles da.


Da wird jemand sein Paddel vermissen.


Bestimmt ist dieser Helm von einem Arbeiter eines Schiffes. Ich möchte gar nicht Matrose sagen, denn ein Matrose ist ein ausgebildeter Seemann. Ob die Arbeiter das heute auch noch sind? Ich sah es auf dem Lotsenboot... sehr viele Asiaten sind auf den Schiffen zu finden.


Ich kann den Müll nicht mehr sehen. Ich hasse all das Plastik und wäre ich mit einem gelben Sack los, er wäre voll gewesen, glaubt´s mir.


Ein weiteres Sturmopfer...


Wahrscheinlich ist es ein Marder, ich weiß es nicht. Schade, hoffentlich hatte es noch keine Jungen zu versorgen.

Die Natur ist gewaltig.


                           die liebe Nana

8 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Nana,
    oh ja, es macht traurig und auch wütend, all den Müll zu sehen ....
    Das Ei ist wirklich riesig, ich hoffe mit Dir, daß die Schwanenfamilie neu brüten wird!
    Auch das arme Tier auf dem letzten Bild ... so traurig ...
    Ich wünsche Dir dennoch einen schönen Valentinstag und einen guten Start in ein entspanntes Wochenende!
    ♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️

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  2. Ohja, so ein Sturm bringt vieles zu Tage und hat leider auch Verluste zu vermelden. Traurig, dass es dann auch noch die unschuldigen Tiere erwischt.
    Hab ein schönes Wochenende, Martina

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  3. Die armen Sturmopfer!
    Ich wünsche Dir dennoch einen schönen Valentinstag und einen guten Start ins Wochenende!
    Liebgrüße
    Tiger
    🐯

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  4. Ja, nach so einem Sturm sieht man so richtig deutlich, was für eine Kraft da dahinter steckt. Selbst hier bei uns gab es "Strandgut", das winzige Bächlein schwemmte einen Eimer an, den ich gerettet habe - Eimer kann man im Garten nicht genug haben! ;-)
    LG
    Valomea

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  5. Und ich dachte schon, der ruen is dod!

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  6. Liebe Nana,
    ja - die Natur ist gewaltig und wer weiß, wann sie die Menschheit abschütteln wird.
    An der Elbe war ich kürzlich auch und werde es bald wieder sein...
    Ein schönes Wochenende mit viel Zeit für dich wünsche ich dir.
    Claudiagruß

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  7. P. S.: Ich denke, für ein Schwanenei ist es noch zu früh? Zumindest bei uns waren sie die letzten Jahre immer deutlich später.

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  8. Also bei uns überwintern die Gänse an den Angelteichen in der Nachbarschaft schon Set vielen Jahren. Man hört so morgens und abends und sieht sie tagsüber auf den Feldern. Das angeschwemmte Plastik ist wirklich ein schlimmes Problem. Ich habe gerade einen Bericht über die Strände in Südostasien gesehen. Da macht Baden und Tauchen keinen Spaß mehr.
    Winkegrüße Larissa

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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