Montag, 25. Dezember 2017

von Mäuschen und ´nem Sarg

War ich vorhin am Deich, es pustet ganz gut, ist aber definitiv viel zu warm. Schade.

Viele Leute sind unterwegs, klar, die typischen Feiertagsspaziergänger, aber auch einige Hundebesitzer.

Was diesen Herbst und jetzt Winter besonders auffällig ist am Deich, sind die deutlichen Spuren von Mäuschen.

Könnt Ihr was erkennen?

Das Schafe immer den gleichen Weg gehen, schön hintereinander, das weiß ich, habe ich hier gelernt. Man sieht sie oftmals wie an der Perlenkette aufgezogen hintereinander laufen und am Deich sind deutliche Pfade zu erkennen, aber daß auch Mäuschen sowas machen, das wußte ich nicht.


Hier ist es besonders gut zu erkennen.


Manche "Straßen" sind sogar teilweise überdacht.




So viele Mäuselöcher habe ich noch nie im Deich gesehen wie dieses Jahr.



Man muß aber auch dazu sagen, daß der Herbst schon arg naß war und wo sollen denn die Mäuschen auch hin? Ihnen bleibt nur der Deich als Rückzugsmöglichkeit und der Deich ist selbst bis zur Hälfte voller Wasser.


Welch Wassermassen in dem Deich stecken, merkt und hört man, wenn man über ihn läuft. Jeder Schritt wird begleitet mit einem Schmatzen.

Die beeindruckende Höhe unseres Deiches hier vor Ort.


Man sagte mir, daß die vielen Mäuschen nicht gut seien für den Deich und ich weiß, daß der Deich- und Sielverband da auch ständig kontrolliert.

Dieses Jahr haben sie im Sommer ein Mittel gespritzt, um die Trillionen von Disteln loszuwerden.


Disteln werden auch nicht von den Schafen gefressen und wir hatten hier echt Massen.


Bussarde sind dieses Jahr auch viel, viel weniger, von Eulen wollen wir gar nicht erst reden. Leider sind ja alle Dachböden ausgebaut oder komplett geschlossen, so daß Eulen wenig Brutplätze haben.

Aber diese Tiere fressen Mäuse und wenn es die nicht mehr in ausreichender Anzahl gibt, werden die Mäuse eben mehr. Da kommen wahrscheinlich auch die Sitzpfähle für die Bussarde längs der Deiche auch ein wenig spät.

Das Land hier in der Region wird Elbmarschen genannt, dort gibt es auch noch weitere Unterteilungen wie Wilstermarsch, zu der wir gehören. Wilster ist die Stadt, zu der wir verwaltungstechnisch gehören.

Die Wilstermarsch liegt unterhalb des Meeresspiegels und die tiefste Landstelle Deutschlands ist praktisch nur um die Ecke.

An einer Stelle am Deich haben wir landseitig unser Freibad, dort ist auch ein großer Parkplatz und ein schöner Strand. Beides wird gut im Frühling und Sommer besucht und hier finden wir auch nebst diversen Hinweisschildern...




... auch einen (sehr maroden) Pfahl, der die letzten Sturmfluten zeigt.


1976 war die letzte die angezeigt wird, damals war der Deich auch noch nicht so hoch!


Zurück zu den Mäuschen.

Erinnert mich stark an Hobbits.




Imo steckt oft seine Nase tief in die Löcher rein und sieht dann aus wie´n Schwein nach so einem Spaziergang :)

Jetzt ist aber genug von den Tieren, die andere lieber nicht sehen wollen.

Ganz krass fand ich allerdings auf unserem Rückweg einen Garten.

Hatten sie einen Trog bepflanzt mit Kräutern im Sommer, eine nette Idee. Jetzt im Winter haben sie das Ding geleert und gereinigt und damit es trocknen kann, verkehrt herum zur Seite gestellt.

Jetzt sieht es aus, als ob ein Sargdeckel am Deich stehen würde...


... wisst Ihr was?

Dann gucke ich lieber in die Behausung von Mäuschen!



10 Kommentare:

  1. It seems too many mice for the dyke. We have lots of animal burrows here too...mice, snakes and chipmunks; all are under snow now!
    Merry Christmas too you.

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  2. Hallo Nana!!! Ich habe alles gelesen und zu Deinem Ende, würde ich auch:-))))) Ich werde ja oft mit Mäusen konfrontiert wegen Findus. Diese Gänge sehe ich aber auch oft auf den Feldern, wenn ich mit dem Rand unterwegs bin. Wenn es viele Mäuse gibt sausen sie dann auch hin und her. Habe schon mal eine überfahren, das tat mir dann schon leid, das Mäuschen.
    LG Eva

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    1. Oh, eine überfahren? Das hätte mir auch leid getan. Ich sah mal, wie ein kleiner Vogel starb und da dachte ich bei mir: Wenn ich nicht hier vorbeigegangen wäre, hätte niemand bemerkt, daß der Vogel überhaupt gelebt hat.

      Nana

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  3. Hallo Nana, deine Überschrift war diesmal schon ein bißchen erschreckend, doch deine Geschichte und die Fotos über die Mäuschen und ihre Wege hat versöhnt und mir gut gefallen. Besonders über die "überdachten" Gänge konnte ich schmunzeln.
    LG eSTe

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    1. Manchmal muß ein Titel grotesk sein ;-) um Aufmerksamkeit zu bekommen.

      Nana

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  4. Wir hatten im Sommer die Möglichkeit, eine Mäusefamilie im Garten ein bisschen zu beobachten. Die Mäuse Mama hat die kleinen von A nach B geschleppt und den ganzen Schuppen hat sie unsicher gemacht und durchgewühlt.
    Bei uns in den Holzstapeln wohnen immer welche und bleiben über den Winter. Wir sehen das immer an den überbleibseln, die noch da sind, wenn das ganze Holz dann verbraucht ist.
    Ich find es wunderbar, dass sich Tiere bei uns im Garten wohl fühlen.
    Auch die Vögel besuchen uns sehr gern.
    LG Angela

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    1. Ich finde es sooooo toll, wenn man wilde Tiere bei sich hat und/oder sogar beobachten kann. Schön, daß Ihr sie nicht verjagt.

      Nana

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  5. Liebe Nana,
    auch wenn die Mäuse süß sind und als Lebewesen ihre Berechtigung haben, am Deich müssen sie weg, sonst wird es für uns Menschen irgendwann unsicher. Der Blanke Hans kennt kein Erbarmen.....
    Liebe Grüße und einen schönen restlichen 2. Weihnachtstag.
    Anke

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    1. Natürlich, doch ihre Feinde sind arg dezimiert, so wird wahrscheinlich zu drastischeren Maßnahmen gegriffen. Wie schade aber, daß es eben so wenig Bussarde und Eulen gibt.

      Nana

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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