Freitag, 9. Februar 2018

back-basting

Ihr habt es jetzt schon öfter gelesen, daß beim Applizieren die back-basting-Methode meine Lieblingsvariante ist.

Vielen bleiben gewisse Schritte unklar und ich wurde schon oft gebeten, daß nochmal zu erklären. Dem komme ich heute gerne nach, aber vergesst nicht, ICH bin hier nicht der Profi!!!!!

Was braucht man dazu? Wenig, das ist das tolle.

ich benutze noch einen Fingerhut

Im Detail - Es braucht:

Schere, Markierstift (ich nehme gerne den Frixion Pilot, denn den kann man wegbügeln, ich föne ihn aber noch lieber weg!), Applikationsnadeln (es gehen auch normale Stecknadeln), eine dicke Nähnadel (das muß sein, je dicker, desto besser), eine Applikationsnadel (da bevorzuge ich tatsächlich die von Clover (egal welche der beiden)), dickes Garn (hier nehme ich meist Handquiltgarn) und dünnes Garn zum Applizieren (hier eignet sich hervorragend die Master Piece Spulen, denn die sind als Spule 2-fädig, oder aber das noch dünnere Bottom Line).

Vorgehensweise:

Man zeichnet die Vorlage spiegelverkehrt auf die Rückseite des Stoffes, auf den appliziert werden soll!!!!!


Damit ich eine Größenvorstellung habe von dem Stück, welches appliziert wird, stecke ich mir Hinweisnadeln, manchmal sogar in alle Richtungen, hier nur oben und unten.


Auf der Vorderseite sieht es so aus:


Jetzt schneide ich mir ein Stück Stoff zurecht, daß größer sein muß als die gesteckten Maße.
Dieses Stück lege ich nun über diese Stelle und stecke auch dieses fest.


So sieht es nun von hinten aus:


Ich entferne die Nadeln der Rückseite und fädle den dicken Faden in die dicke Nadeln, mache aber KEINEN Knoten und beginne entlang der gezeichneten Linie zu heften.



Das mache ich reihum und keine Nadeln stören mich, denn die Enden der Applikationsstecknadeln sind auf der Rückseite und da sie so kurz sind, stören sie auch kaum und man piekst sich eigentlich auch nicht.


Von vorne sieht es so aus und ich kann nun auch diese Nadeln entfernen.


Ich möchte hier anmerken, daß der Stoff der Applikation falsch herum liegt, normalerweise liegt natürlich die rechte Seite oben!!!! Da Pink aber schlecht zu fotografieren ist und mein Testblatt auch schon verkehrt herum lag, bin ich dabei geblieben. Also wer so nacharbeitet: rechte Stoffseite nach oben!!!!!!!

Nun mit einer scharfen Schere das Zuviel an Stoff abschneiden, eine schmale NZ bleibt jedoch stehen. Hierfür muß man ein bisschen testen, mit welcher NZ-Breite man sich wohl fühlt und ich kann aus Erfahrung sagen, daß man immer schmaler wird und irgendwann sogar zu schmal ;-)



Jetzt jede zweite oder dritte Heftnaht durchknipsen.

Wozu dieser Schritt?
Zum Einen soll die Heftnaht ja auch das Applistück halten, da wir aber jetzt in der needle-turn-Methode weiterarbeiten, d.h. wir legen gleich die NZ um und nähen fest.... ach, Ihr werdet es gleich sehen.

Also durchknipsen.


Jetzt nimmt man den feinen Faden und die feine Nadel und macht auch einen Knoten (vorher wurde kein Knoten gemacht, damit der Heftfaden rauszuziehen ist).

Den ersten Stich macht man nur in den Applikationsstoff, alle weiteren in den Hintergrund- und in den Applikationsstoff.



Ab jetzt schlägt man mit der Nadel die NZ um nach innen und näht die Bruchkante fest. Hierfür zieht man je nach Voranschreiten den Heftfaden heraus (der ja durch das Durchtrennen nur stückweise zu ziehen ist und somit seine Haltefunktion beibehält) und näht in feinen Stichen fest.

Wo man nähen muß, zeigen einem nun die Heftlöcher im Applistoff und auch im Trägerstoff, guckt:



Stark, oder?

Also jetzt schön ordentlich annähen. Zu Demozwecken habe ich einen dunkelblauen Faden genommen, normalerweise würde ich ein pink nehmen. Bei Bottom Line ist der Faden so dünn, daß er kaum sichtbar ist und man bestimmt mit einem grau oder creme oder taupe wunderbar fast alle Farben applizieren kann.


Da sich der Stoff machmal wehrt, hilft beim Umklappen der NZ ein Zahnstocher, den ich vorher kurz im Mund anfeuchtete. Nein, ist nicht ekelig, man lutscht ja nicht darauf herum.


So geht es weiter bis zum Ende und ich drehe jetzt schon mal um und wenn man genau hinsieht bzw. auf das Bild klickt, erkennt man, wie prima die Linie getroffen ist und daß ich oben am Blütenrand schon einwenig weiter geheftet habe, als die Vorlage war. Das ist in diesem Fall nicht schlimm, aber man kann sich so wunderbar immer wieder kontrollieren und sehen, ob man der Vorlage entspricht oder wie weit man entfernt ist von ihr.


Ich hoffe sehr, daß ich das nun gut erklärt habe. Sollten noch Fragen sein, einfach in den Kommentar schreiben und ich werde sie beantworten.

An dieser Stelle möchte ich Elsbeth herzlich grüßen!


18 Kommentare:

  1. Dankeschön, liebe Nana, die vielen Bilder lassen es richtig deutlich werden! Eine tolle Methode und ohne viel Schnick und Schnack zu verwirklichen....
    Hab ein feines Wochenende, liebe Grüße aus Franken, Katrin

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  2. Danke, ich wünsche Dir das Gleiche.

    Nana

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  3. Liebe Nana,
    toll erklärt. Ich hoffe, es geht dir schon wieder besser. Ein erholsames Wochenende für dich.
    Winkegrüße Larissa

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  4. Eine gute Methode, ohne verklebte Nadeln. Auf die Idee, Bottom Line zu nehmen wäre ich nie gekommen.
    Hoffe, du bist wieder annähernd fit? Schönes Wochenende
    Carola

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    1. Ich kenne viele, die sogar Bottom Line zum Lieseln nehmen.

      Nana (wieder zu 85% fit)

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  5. Super, ich bleibe zwar bei meiner Methode, aber ich habe es jetzt verstanden!
    LG Steffi

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    1. Jeder soll es auch so machen wie es einem am besten gefällt. Vielleicht brauchst Du sie ja mal, wer weiß.

      Nana

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  6. Ein tolles tutorial hast du da geschrieben!
    Susanne

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  7. Das ist eine super Anleitung, liebe Nana, und da hast Du Dir richtig viel Mühe gemacht für uns. Vielen Dank dafür.
    glg Susanne

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  8. Danke für die tolle Anleitung.
    Schönes Wochenende und liebe Grüße Manuela

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  9. Das sieht schon mal interessant aus, gefällt mir, werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke fürs genaue erklären.
    lg Martina

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  10. Diese Methode kannte ich noch nicht. Danke für die ausführliche und Erklärung, du hast dir viel Mühe damit gemacht. Die kleinen Applikationsnadeln sind toll, ich benutze sie sehr gerne bei solchen Arbeiten.
    LG und ein schönes und erholsames Wochenende wünscht dir
    Ingrid

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  11. Liebe Nana,
    du hast es wunderbar erklärt.Danke.
    Liebe Grüße

    Aurelija

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  12. Super, Nana, Danke.
    Du hast das großartig erklärt.
    Jetzt kann ich mir das genau vorstellen, wie man diese Methode arbeitet. Wirklich eine tolle Sache.
    Es wird sehr genau.
    Liebe Grüße, Angela

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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