Donnerstag, 25. Juni 2015

Oper & Norwegen

Wie ja die meisten wissen, war ich gestern in der Oper in Hamburg und es wurde "Madama Butterfly" aufgeführt.

Ich liebe zwar die Musik, dies ist aber erst meine vierte oder fünfte Oper gewesen, ich habe also keine Ahnung von Inszenierungen und sowas, ich nehme die Oper so wie sie kommt.


Das Haus war voll und als der Vorhang sich öffnete, war das Bühnenbild sehr "leer". Es gab eine fast weiße Bühne mit Wänden (dort wurden dann Stimmungen mit Farben dargestellt) und ein Loch mitten in der Bühne. Aus diesem Loch ragte bis ganz weit nach oben eine Wendeltreppe ohne Geländer und wann auch immer die Darsteller dort entlang gingen, wirkte das befremdlich, denn stets hatte man Angst sie könnten runterfallen.

Ich will Euch auch gar nicht mit Details langweilen, nur so viel: Butterfly ist eine japanische Geisha und heiratet "auf japanisch" einen US-Marinesoldaten, d.h. verläßt man die Frau, ist man dadurch geschieden.

Pause.


Der zweite Teil erschien mir um einiges länger und stellenweise merkwürdig.

Butterfly ist im gemeinsamen Haus und der Soldat ist fort. Sie wartet 3 Jahre bis er wiederkehrt und dann erfährt sie, daß er nicht mehr zu ihr kommt. Sie sagt dem Boten, er solle ihm sagen, sie haben ein gemeinsames Kind und das wird ihn zurück bringen. In diesem Moment hält sie eine schreckliche Puppe hoch, es wirkte sehr abstrakt und ich mußte fast laut lachen.
In der Zwischenzeit gab´s ein langes Stück nur Musik und sie "duschte", was das bedeuten sollte weiß ich nicht. Es war toll dargestellt, aber sehr merkwürdig.
Als der Soldat ihr dann sagt, daß er in Amerika "echt" geheiratet habe und er sein Kind holen wolle für eine bessere Zukunft des Kleinen, stimmt sie zu. Sie verlangt jedoch, daß ER kommt und das Kind holt.
Alle gehen. Die Szene ist so, daß das Kind draußen spielt und sie ist drinnen. In der folgenden Arie verabschiedet sie sich von ihrem Kind, denn sie plant ihren Selbstmord. Es war wundervoll gesungen und überhaupt war die Sopranistin ein echtes Highlight dieser Oper!!!!! Die Musik ist dramatisch und wundervoll und in der Schlußszene zieht sie einen Vorhang zu und in der Wand gehen zwei Flügel einer Tür auf, dort steht das Kind (also die Puppe) und in diesem Moment fällt die Puppe nach vorne und der Kopf fällt ab. Ich war ganz irritiert, weil ich nicht verstand, was das bedeutete. Hat sie das Kind und sich getötet? Oder war es ein Bühnenunfall und das Kind hätte stehen bleiben sollen?

Ich habe eben die Geschiche gegoogelt und es soll wohl so sein, daß das Kind nun nur noch den Vater hat.

Ganz ehrlich? Die Oper war okay. Die Sänger waren gut bis spitzenmäßig, das Bühnenbild in seiner Schlichtheit mir ausreichend, aber leider, leider, leider hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Wie schade. Zu gerne hätte ich wieder Tränen vergossen, zu gerne hätte ich mich wieder mitreißen lassen, aber das einzige was bleiben wird ist die Wendeltreppe, die Hauptdarstellerin und das enthauptete Kind.

Tja.

Unterdessen meldeten sich Couchsurfer aus Norwegen spontan bei uns und baten um Unterschlupf. Heute morgen sind sie mit ihren Fahrrädern weiter und haben das Ziel Paris. Das waren zwei super nette Gäste!

Oda und Ragnhild
Und jetzt werde ich ein bisschen was tun hier bei mir. Bleibt dran!


15 Kommentare:

  1. Liebe Nana,
    Hamburg hat sehr oft merkwürdige Inszenierungen! Kiel ist zwar nur eine B-Oper, hat aber wirklich schöne Stücke! Bin ja oft drin und habe auch oft mitgemacht.
    Nach Butterfly im letzten Somer brauchte ich dringend einen Stimmungsaufheller!!!! Von der Musik gibt es besser Puccinis, aber das ist ja Geschmackssache :).
    LG,
    Alexandra

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  2. Liebe Nana,
    tja, manchmal kann einen eine Inszenierung überhaupt nicht überzeugen, aber Hauptsache die Sänger haben dir gefallen. Wir haben in meinem Städtchen zwar keine Staatsoper und das Theater muss also mit viel weniger Geld auskommen, aber bei uns gab's Madame Butterfly vor einigen Jahren als Tanzoper ... das war super.
    Liebe Grüße
    Beate

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  3. Liebe Nana,
    ich finde es auch nicht schön, wenn die Opern so verändert werden.
    Ich habe in Nagasaki das "Haus" gesehen und dort auch die Oper -
    in japanisch. Aber dennoch sehr schön, am Ort des Geschehens.
    Einen ruhigen Donnerstag wünscht Dir
    Irmi

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  4. Hmmm..
    Soll ich ganz ehrlich sein?
    Wir (Herr Selbermacher und ich) waren auch schon in einigen Oper, die mich wirklich sehr gerührt haben und wirklich toll sind. Bei Madame Butterfly waren wir eher enttäuscht und sind sogar in der Pause gegangen. Das haben wir vorher und auch nacher nie gemacht! Bei unserer Inszenierung war aber auch noch dazu die Sopranstimme nicht wirklich der Bringer :-(
    Ne, deswegen war ich auch so gespannt, wie du diese Oper finden wirst :-)
    Dieses Couchsufen klingt ja echt spannend!
    Sollte ich mir das auch mal anschauen?
    *grübel*
    Susanne

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  5. Liebe Nana,
    so ist das halt heutzutage alles soll modern dargestellt sein - und dabei geht meiner Meinung nach das ganze Flair der Oper dahin! Ich mag's auch lieber klassisch. Aber wenigstens gibt es bei der Musik keine Experimente und die Sänger waren gut, dann kann man ab und zu die Augen zumachen.
    LG mond-sichel

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  6. Liebe Nana,
    das hört sich - trotz moderner Inszinierung - nach einem echt schönen Abend und einer sehr interessanter Geschichte an. Das muss ich mir auch mal genauer anschauen.
    LG, Rike

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  7. Tja... abgefallener Kopf....ich hab eh ein Problem mit manchen Puppen / Clowns.....hätte ich auch sehr merkwürdig gefunden....
    Schön das die die Musik gut gefallen hat....
    ich geh jetzt mal googeln ;-)

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  8. Hallo Nana,
    wir waren auch in diesem Stück ein paar Tage vorher. Ich bin ein absoluter Opernfan (Ich glaube, Du hast sogar eine CD von mir).
    Die Sporanistin fand ich auch super toll. Das Bühnenbild mehr als langweilig, eher armselig für so ein großes Opernhaus und den Eintrittspreisen.
    Aber das mit der Puppe war eher skurril bis abschreckend. Und für eine Freundin von mir wars noch schlimmer, die hat das Ganze schon mal vor 3 Jahren so gesehen. Da ist allerdings der Kopf an der Puppe dran geblieben.
    Traurig, traurig für die Hamburger Oper.
    Liebe Grüße
    Ute

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    1. Ute, ich weiß wer Du bist. Gruß an Deine Schwester.

      Da bin ich jetzt beruhigt, daß Du als Opernfan es ähnlich emfpindest wie ich. Ich bin da ja noch eher frisch in dieser Materie, nicht was die Musik betrifft, aber doch zumindest Opern selbst.

      Nana

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  9. Liebe Nana,
    also ich verstehe diese ganze Sache auch nicht. Warum muss man immer übers Ziel hinausschießen. War mit meiner Mama einmal in einer Oper, da hat der Darsteller in echt mitten auf der Bühne "gepieselt". Wir waren geschockt, und in null komma nix sind die meisten Besucher aufgestanden und gegangen.
    Schade wenn man soviel Geld für eine Karte bezahlen muss.
    Liebe Grüße
    Birgit
    Coole Gäste, habt ihr das auch schon mal gemacht?

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    1. Wir waren - bis auf 1 x - immer nur Gastgeber. Wir machen das seit ca. 8 Jahren. Vor zwei Jahren haben wir das erste und bislang einzige mal eine Couch gesurft und das war in New York City für zwei Tage.

      Nana

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  10. Oha, das nenne ich mal krass. Schade, dass es jetzt nicht so das war, was du dir vorgestellt hattest. Von Opern habe ich eh keine Ahnung. Aber das klingt jetzt auch absolut "gaga", das würde ich mir auch nicht antun wollen.
    Couch Surfer ist super Stichwort! Es gibt noch sowas ähnliches, habe aber den Begriff vergessen. Ich muss das mal nachlesen, vielleicht wäre das auch mal was für mich, wo ich hier doch immer so alleine hocke. Deine beiden da auf dem Bild hätten gut hergepasst ;)

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    1. Couchsurfing wäre definitiv was für Dich. Das Problem ist: wie kommen Gäste zu einem? Aber das ist eine andere Sache. Bis auf Australien hatten wir schon von allen Kontinenten Gäste.

      Nana

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  11. Madame Butterfly gefällt mir musikalisch sehr gut, aber diese modernen Inszenierungen ohne Bühnenbild mag ich gar nicht. Dann genieße ich die Musik lieber von CD. Zum Glück haben wir an den Berliner Opernhäusern noch kein Pech gehabt.
    Couchsurfing ist eine tolle Sache
    LG
    Marle

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  12. Oh je, das mit der Oper klingt echt gruselig. Dafür schaut der Besuch viel viel freundlicher aus.
    Winkegrße Lari

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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