Nach ca. 2 Monaten bin ich mal wieder eine lange Strecke mit dem Hund gelaufen. Meinem Knie an sich geht es sehr gut, nur mein Knochenmarködem macht mir noch Probleme, das merke ich deutlich beim Gehen und nachts.
Und da ich im Moment nur quilte und nicht die einzelnen Fortschritte zeigen will, nehme ich Euch heute wieder mit an die Elbe. Habt Ihr Lust?
Heute Morgen sah ich schon aus der Ferne zwei Fischer...
Sie waren schwer an den vielen Reusen beschäftigt. Mit den Reusen wollen sie Aal fangen und als ich vor ca. 10 Jahren hierher zog, da fingen sie noch viele Aale, heute lohnt es sich für die meisten nicht mehr. Die kleinen Aale kommen in die Pfanne, die großen werden geräuchert.
Übrigens: wenn man einen Aal in die Pfanne gibt, biegt und wendet er sich als würde er leben. Damit das nicht passiert, muß er vorher eingefroren werden (so erklärte mir das Inge aus dem Dorf).
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hier lugt eine Reuse aus dem Wasser |
Der Eine mußte sogar tiefer ins Wasser rein. Dieses Jahr ist die Elbe auch im Sommer recht kühl.
Natürlich können sie das nur bei Ebbe machen, klar.
Weiter geht´s zum KKW, also Kernkraftwerk. Ich will hier kein pro oder contra Kernenergie breittreten noch persönliche Meinungen äußern oder hören zu diesem Thema und ich glaube, das finden alle sicherlich gut.
Da das KKW kühlt mit dem Elbewasser, hat es natürlich auch eine Wasseransaugstation draußen in der Elbe. Ich weiß nicht mal, ob das der richtige Ausdruck dafür ist.
Je näher man dem KKW kommt, desto näher kommt man auch dem schwarz-weißen Leuchtturm, auch gerne Leuchtfeuer genannt.
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impossant, gell? |
Und direkt daneben ist das... hm... wie nennt man das?... ich sage einfach mal: Wasserauswurfstelle.
Dort kommt das Wasser aus dem KKW zurück in die Elbe.
Ich sag´s Euch: das ist der gespenstigste Ort überhaupt.
Jeder kann dahin laufen, es ist keine Sperrzone. Es rummst in einer Tour, denn da kommen Wassermassen raus, unvorstellbar. So rummst es und spritzt und bei Flut steht das Wasser ganz hoch. Wellen türmen sich auf und es ist ein solches Getose... irre.
Dass das Wasser warm ist, sieht man am Dampf der aufsteigt, noch besser sieht man es im Winter.
Von der Seite gesehen - hier gibt es zwei Röhren, durch die das Wasser strömt und man fühlt ein bisschen die Erde beben.
Unten in dem Becken tummeln sich die Aale und noch letztes Jahr saßen hier immer die Aalangler, heute ist es verboten.
Von hier aus trete ich immer meinen Rückweg an.
Komorane haben wir hier auch. Sie tauchen ja nach ihrer Beute und haben kein Fett am Gefieder.
Und deshalb müssen sie sich "zum Trocknen" hinstellen und es den Wind machen lassen. Manchmal sieht man sie auch mit ausgestreckten Flügeln stehen.
Ich bin ein Glückpilz, hier zu wohnen!
Mein Heimweg liegt nun vor mir. Dort wo die Kirche ist und noch ein Stückchen weiter, da muß ich hin.
Hier am Stack sieht man deutlich den angespülten Sand aus der Nordsee. Das ist natürlich keine Sache von einem Tag. Krasser Höhenunterschied, nicht wahr?
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Stack mit Gefahrenzeichen, ein sog. Kardinalzeichen und steht für "West" |
Die Gefahrenzeichen dienen logischerweise der Schifffahrt und werden im Herbst eingesammelt. Sie sind nicht für die großen Containerschiffe, eher für Segler.
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anderer Stack am großen Strand |
Wind aus Süd, so war es noch recht warm. Hier oben sieht man den Herbst so deutlich kommen... aber der September wird garantiert - wie jedes Jahr - wunderschön. Für mich der beste Monat um dieses Gebiet zu besuchen, denn die Tage sind meist sonnig und warm, die Nächte kühl bis kalt und ab und an spürt man die Macht der Natur. Hach, da werde ich ganz poetisch.
Die rote Fahrwassertonne ist nach rechts geneigt, d.h. ablaufendes Wasser.
Die Fahrwassertonnen markieren die Schifffahrtsstraße. Die rote Tonne ist beim einlaufenden Schiff dann backbord, die grüne steuerbord.
Und das fand ich auch noch: eine Walnusshülle, leer.
Letztes Jahr beobachtete ich das schon, da waren es aber ganze Nüsse: Krähen sind megaschlau! In einem Garten hier in der Nähe muß ein Walnussbaum stehen, an diesem bedienen sich die Krähen. Sie holen sich die Nüsse, fliegen zum Deich und lassen dort die Nuss über dem Katastrophenweg fallen, wo sie dann aufplatzt und sie sich dann am Inneren gütlich tun.
Und der nächste Post wird vom fertigen Quilt von
Fliederhexe handeln.
Bleibt dran!