Samstag, 26. Januar 2013

Frauenrechtsquilt # 22

Wir sind fast bei der Halbzeit des Frauenrechtsquilts angelangt, denn heute ist Block Nr. 22 dran, welchen  ich den

Indianerinnen widme!

An Fastnacht war ich schon mal eine Indianerin, eine sehr hübsche noch dazu. Meine Mutter schminkte (aus welchen Gründen auch immer!) eine Seite meines Gesichtes in Indianer-braun und die andere in Cowboy-weiß. Und in der Mitte hatte ich einen schwarzen Strich. Das fanden alle toll, ich auch. Dazu trug ich ein typisches Kinderkostüm und eine Perücke mit zwei geflochtenen Zöpfen. Es wird einige unter Euch geben, die auch schon mal Indianerin waren. Und früher - meine Kinder würden sich an den Kopf greifen - spielte man ja auch Räuber und Gendarme sowie Cowboy und Indianer. Es war ein cooles Spiel, fand ich.

Dann hatten meine Schwester und ich diese kleinen Plastikfiguren... Kram in den letzten Gehirnwindungen... Pferde die rennen und Cowboys und Indianer mit O-geformten Beinen, die man gut auf die Pferde setzen konnte und an den Füßen hatten sie Stöpsel und die Pferde hatten Löcher, alles paßte. Aber es gab keine Indianerin!

Ntscho Tschi, die hübsche Schwester Winnetous, der aber noch 1000 mal schöner war als sie. Seufz.

Ganz schlaue unter meinen Leserinnen werden jetzt sagen: "Hey, es gibt aber noch andere Indianer!" Korrekt! Urvölker, Naturvölker, Buschmenschen und was es für Worte für sie gibt. Eigentlich gebührt ihnen hier ebenso ein paar Worte, aber irgendwo muß ich eine Grenze ziehen, tut mir leid und diese ziehe ich nun mal dort, wo die Grenzen der USA sind.

Eine ganz berühmte Indianerin ist Pocahontas. Sie gab es wirklich! Geboren 1595 und Mittlerin zwischen Rot und Weiß, so will ich das jetzt mal salopp sagen. Wußte ich auch nicht, daß es sie in echt gab.

In den USA findet man viele indianische Begriffe, d.h. Namen von Orten und Bundesstaaten. Warum der Indian Summer allerdings Indianischer Sommer heißt, das weiß ich nicht, aber vielleicht kann uns das eine Mitleserin erklären.
Wir alle kennen jedoch den Ausdruck "Squaw". Da zucken vielleicht manche unter Euch, aber auf einer Seite im Netz fand ich etwas, da wurde berichtet, daß Squaw keinesfalls ein Schimpfwort ist sondern erst dazu gemacht wurde. Das Wort Squaw steht für das Weibliche, für das Frausein etc.

Auf dieser Seite fand ich so viel Information, daß ich diese hier nun teilweise weitergeben möchte (ich rate Euch, diesem Link zu folgen (aber erst nachdem Ihr hier fertig gelesen und kommentiert habt), denn die Seite ist sehr interessant!!!):

Die Aufgaben einer Frau bei den Ureinwohnern Nordamerikas (erlaubt mir weiterhin das Wort Indianerin) bestand aus den gleichen Dingen, die auch die sog. weißen Frauen hatten: Haushalt, Essen, Kindererziehung. Sie gerbten Häute, lehrten die Kinder Religion, Sitten und Bräuche, kochten essen etc. Der große Unterschied von "rot" zu "weiß": die Indianerin war auch nach dem Tod ihres Mannes gut versorgt, denn ihr Stamm und die dort lebenden Verwandten kümmerten sich um sie und ihre Kinder. Bei manchen Stämmen war es aber auch so vorgesehen, daß der Bruder des verstorbenen Mannes dann die Witwe heiraten sollte.

Kamen die Mädchen in das Alter der Pubertät, hatten manche Stämme gewissen Rituale, um dieses Mädchen vorzubereiten auf ihr zukünftiges Leben als Ehefrau. Es variierte von Stamm zu Stamm und mal durften sie sich nicht mit kaltem Wasser waschen, mal nicht ihre Nahrung selbst aussuchen.

Die Ehe war ein Bündnis, welches oft arrangiert war, aber es gab auch Liebesheiraten. Auch Scheidung war möglich. In manchen Stämmen wurden die Mädchen spät verheiratet, so daß sie genug Zeit zur geistigen Reife hatten, in manchen Stämmen wurde zum Pubertätsbeginn geheiratet.

Die Indianerin hatte eine klare Rolle, die sie nicht unzufrieden machte. Sie war nun mal Frau und hatte eine gewisse Aufgabe zu erfüllen, so wie der Mann auch, der Wache halten, Nahrung besorgen und sich als Krieger erweisen mußte. Da ging es nicht anders, als daß die Frau kochte, Beeren sammelte, die Kinder großzog, Kleidung nähte etc. Sie war nur in wenigen Stämmen nicht ganz so gut angesehen, in den meisten jedoch war sie Teil des Ganzen, die Ergänzung ihres Mannes. In ihrer Rolle als Frau war sie auch Teil von Mutter Erde. Bei den meisten Arbeiten war sie umgeben von anderen Frauen ihres Stammes, die ja in der gleichen Rolle wie selbstverständlich ihrem Tun nachgingen.

Eine Indianerfrau fand neben ihrer oft harten Arbeit allerdings auch noch Zeit für das sog. Kunsthandwerk. Sie flocht Körbe, töpferte, webte, verzierte Kleidung etc. und je talentierter sie war, desto angesehener war sie in ihrem Stamm. Es gab Stämme, da beherrschten die Frauen ganz besonders gut die Korbflechterei, denn die Nomaden unter den Indianern konnten natürlich nichts Zerbrechliches gebrauchen. Eine interessante Kunstfertigkeit war die Verzierung mit Stachelschweinborsten, genannt Quillworks.

Auch trieben die Indianerinnen Sport, denn ein gut durchtrainierter Körper war ihnen genauso wichtig und notwendig wie den Männern. Sie fanden immer Zeit für Sport und Spiel, sie schwammen, ritten, hielten Wettkämpfe ab. Und das Spielen mit Muscheln und Steinen etc. war ebenso Zeitvertreib, ob nun als Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel.

Und wer sich noch ein bischen einlesen möchte, besuche doch diese Seiten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pocahontas
http://www.nativeweb.org/pages/legal/squaw.html
http://www.wilder-westen-web.de/fr-vor.htm
http://www.indianerwww.de/indian/frauen.htm

Und nun könnte ich das Blatt wenden und anfangen, über die Reservate zu sprechen, über die Behandlung der Frauen durch den weißen Mann etc. Sie hätten es verdient, sicher, aber wißt Ihr was? Ich habe gerade so ein ganz warmes und gutes Gefühl in mir und stelle mir gerade das Leben eines kleinen Stammes vor, wie die Tippis stehen, Rauch liegt in der Luft, Mütter zeigen ihren Töchtern wie man dies und jenes macht... ich möchte dort verweilen. Ich möchte in meinem Kopf mich zu ihnen setzen und ihnen dabei zusehen, wie sie leben und in ihrem Alltag sind. Wer mehr über die Schattenseiten wissen will, soll nun selbst recherchieren, ich bleibe hier sitzen... im Schneidersitz... es riecht nach Pferd und Staub... hier bleib´ ich jetzt und wer will, kann sich zu mir setzen.

Für die Indianerinnen!



7 Kommentare:

  1. Liebe NAna,
    wir haben auch immer Cowboy und Indianer gespielt ;-)
    Schön, dass Du auch einen Block den Indianerinnen widmest.
    Ich setzte mich zu Dir.

    Liebe Grüße Grit

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  2. Liebe Nana,
    ich setze mich gerne zu dir: allerdings wohl eher nicht dauerhaft im Schneidersitz: vielen Dank für deinen Post, war schön ihn zu lesen und deine Gedanken und Erinnerungen zu teilen.
    L.G.
    sigisart

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  3. Hallo Nana, das ist wieder ein sehr interessantes Thema. Für mich sehr informativ. An die Figuren kann ich mich auch erinnern. Eine tolle Arbeit und die Stoffauswahl ist perfekt.

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  4. Liebe Nana, sicherlich bist Du inzwischen längst aufgestanden und weitergewandert, aber mir ist jetzt auch grad ganz warm vom vielen lesen geworden und ich rieche förmlich das offene Feuer und höre Geschichten in meinem Kopf.
    Ich bleibe noch ein wenig sitzen und hotche in mich rein.
    Danke für diesen Post, er ist sehr informativ und interessant.

    Liebe Grüße
    Uta

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  5. Und schon wieder habe ich Gänsehaut. Und ich setz mich zu Dir. ...ich habe gesprochen. Lieben Gruss von Cosmee

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  6. Oh du hast mal wieder ein tolles Thema für deinen Block gefunden!
    Ich hab es wieder gerne gelesen und doch einiges dazu gelernt :-)
    Ich wünsch dir noch einen ganz ganz schönen Sonntag!!!
    Susanne

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  7. Ach ja der Winnetou und tausendmal schöner als seine Schwester - lach. Ich hoffe, du bist wieder gut auf die Beine gekommen;-). Aber mal im Ernst, das hört sich alles sehr romantisierend an. Der Alltag war bestimmt nicht so einfach. Aber vielleicht war das Leben ja tatsächlich so. Jedenfalls hast du uns auch wieder schlauer gemacht mit deinem Bericht. Und der Block gefällt mir wieder sehr gut.

    LG, Petruschka

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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