Montag, 11. März 2013

Frauenrechtsquilt # 28

Das heutige Thema dachte ich ursprünglich als US-amerikanisches Thema zu machen, aber alleine der Aufruf bei Google ließ mich ganz schnell anders denken.

Block Nr. 28 widme ich den Sklavinnen dieser Welt!

Wenn IHR das Wort Sklavin hört, an was denkt Ihr da?
Kommen da Assoziationen vor wie Südstaaten der USA? Bürgerkrieg? Sado-maso vielleicht auch? Lack und Leder und Peitsche? Harem? Orient?

Da wollen wir doch mal schauen, was das Thema so her gibt....

Beginnen wir mit den USA:
Lt. Wiki gab es 1776 runde 460.000 Sklaven!!! Zu diesem Zeitpunkt wurde allerdings durch die Nordstaaten bereits die Sklaverei aufgelöst, was jedoch ein langwieriger und nicht leichter Prozeß war. Waren die Sklaven doch nötig für die Wirtschaft der Südstaaten und 1865, als dann die Sklaverei endgültig abgeschafft war, waren die Sklaven auf mehr als 4 Millionen angewachsen!!!
Wenn nur jeder 4. Sklave eine Frau/Mädchen war, dann waren das alleine schon 1 Mio.!
Sklavinnen wurden gehalten wie leibeigene Huren, auch wenn sie mit einem Mann verheiratet waren.

Der 23. August ist als Gedenktag der Sklaverei gewählt worden, weil vom 22. auf den 23. August 1791 auf dem heutigen Haiti ein Sklavenaufstand stattfand, der als wichtiger Schritt für dessen Abschaffung gilt.

Es gab aber schon viel, viel früher Sklaven, so in der Antike. Im römischen Reich und in Griechenland hielt man sich Sklaven, meist waren er Menschen aus eroberten Ländern. Sie hatte keinerlei Rechte und wurden überall eingesetzt und vererbten ihren Status als Sklave gleich an die nächste Generation weiter.

Und jetzt?
Jetzt will ich mit Euch zurück in die heutige Zeit gehen, wo weltweit die Sklaverei abgeschafft und verboten ist. Wie hier nachzulesen ist, gibt es heute immernoch weltweit ca. 27 Millionen Menschen, die als Sklave oder in sklavenähnlichen Verhältnissen leben müssen. Kinderarbeit, Kindersoldaten, Zwangsprostitution... dort will ich weiter recherchieren.

Was ich im weltweiten Netz zu lesen bekomme, ist schon wirklich unfaßbar.
Da ist die Rede von Kindersklaven und man spricht von denen, die für ihre Eltern und Familie arbeiten gehen müssen, ob in Steinbrüchen, auf Teeplantagen, Edelsteinschleifereien oder woanders. Sie müssen mitarbeiten, damit die Familie was zu essen hat oder gar die Schulden ihrer Eltern begleichen. Da spricht man von Mädchen, die verkauft werden und was ihnen widerfährt ist nicht wiederholungsnötig. Wir sind kreative Menschen mit Fantasie und sind Frauen, wir können es uns sehr gut vorstellen.

Da gibt es aber noch die moderne Sklaverei mitten in Europa!
Frauen aus armen Ländern, die z.B. ihre Familie und Kinder für geplante drei Monate verlassen, um hier in Deutschland gutes Geld zu verdienen, daß sie dann nach Hause schicken. Sie hoffen, daß sie nach drei Monaten genug zusammen haben, damit es ihnen in der Heimat besser geht. Sie arbeiten illegal hier, sind oft nicht angemeldet, nicht krankenversichert, haben da zu sein 24 Stunden, müssen vielleicht jemanden pflegen und Kinder hüten, dabei den Haushalt schmeißen und den Mund halten, sich nicht verraten. Sie tun alles, sie müssen es tun, sonst schickt man sie nach Hause und das vielleicht noch ohne Lohn. Und zuhause warten die Kinder oder die kranke Mutter, für deren Operation sie doch hier das Geld verdienen möchten.

So gibt es millionen Schicksale dieser Art weltweit und es hört nicht auf. Früher hat man die Besiegten versklavt, heute die Armen und Ungebildeten. Und aus dieser Spirale gibt es kaum ein Entkommen.

Wir haben es gut und leben recht wohlhabend in Deutschland. Selbst der ärmste Mensch hat es hier noch besser als anderswo auf dieser Welt. Und der Mittelstand ist reich, wenn man mal den Mittelstand in anderen Ländern betrachtet, insofern es dort überhaupt einen Mittelstand noch gibt. Die Kluft ist Schuld, die Gier nach mehr und die Skrupellosigkeit vieler. Aber auch wir, jeder einzelne, ist Teil davon, denn Geiz ist geil und kik ist nur um die Ecke. Da ist´s egal, ob die Jeans beim Bügeln nach Chemie stinkt und von Kinderhand bestickt wurde, auch der rüstige Herr kommt fröhlich und verjüngt aus seinem Thailandurlaub zurück und bei Goodbye Deutschland sieht man ganz wunderbar zwei deutsche Volldeppen die meinen, daß die "Ostblockfrauen" tatsächlich noch auf den reichen Westmann warten, der als Hartz IV-Empfänger und Pseudoschnulzensänger fettleibig und proletenhaft auf Frauensuche geht, wunders meint, was er für´n toller Hecht sei. Zum Glück fiel keine einzige auf sie herein und so wird es Zeit, daß auch der Rest der Welt sich auflehnt und Ausbeutung und moderner Sklaverei die Stirn bietet.

Die Stoffwahl traf ich derart, weil es scheinbar nicht nur schwarzweiß gibt, sondern auch eine große Grauzone. 

Für die Sklavinnen von gestern und von heute!




9 Kommentare:

  1. Liebe Nana, Du hast wieder mal ein "heißes" Thema aufgegriffen! Moderne Sklavenarbeit, die versteckt sich an so vielen Stellen und das gar nicht so weit weg von uns. Das Verkaufen der Arbeitskraft und das Sichverkaufen oder Verkauftwerden hat so viele Fassetten...
    Dieser "ChromosomenStoff" liegt auch noch in meiner Stoffschachtel und wartet auf seinen Block mit Thema....
    LG
    Valomea

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  2. Hallo Nana, na da hast du aber wieder eine tiefgreifende "Zeitreise" hingelegt. Besonders erdrückend finde ich die Ausbeutung/Sklaverei in der heutigen Zeit.
    Liebe Grüße, anngles.

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  3. Hallo Nana, ja es gibt viele Formen der Sklaverei. Das ist das Elend - oder die Stärke der Frauen - bevor sie streiten und einen Krieg anfangen - da tun sie halt was von ihnen verlangt wird oder notwendig ist. Grau mit weißen Punkten - sehr schön.
    LG Marianne

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  4. Ja...
    Wieder so ein Thema..
    Ich habe glaub letztes Jahr einen Bericht im Stern gelesen, in dem von Sklaverei in heutiger Zeit erzählt wurde. Besonders schockierend fand ich auch, dass die Rate der "Frauen" Sklaverei während Fussball WM's extrem ansteigt! Da werden ganze Kolonieen an den Austragungsort "geschafft"... Es stand noch viel mehr dabei was ich nicht wiederholen will. Das geht mir bis heute nicht runter!
    An manchen Tagen schäme ich mich Mensch zu sein :-(
    Susanne

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  5. Du hast das sehr gut in Stoff umgesetzt,
    Deine Assoziation leuchtet ein.

    Liebgruß,
    Tiger
    =^.^=

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  6. Ich lese sehr gerne deine ausführlichen Berichte die du zu deinen Blogs bringst ......sie geben einem immer zu denken :-(
    Die Stoffwahl ist perfekt getroffen !
    Liebe Grüsse
    Manuela

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  7. Hallo liebe Nana,
    Da hast du wieder einen wunderschönen Block mit einer ergreifenden Geschichte gezaubert
    Sehr schöne Stoffwahl
    Liebe Grüße Marika ♥ ♡ ♥

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  8. Liebe Nana, ich freue mich so, dass Du mit den Blöcken weitermachst, Deine Recherchen zu den von Dir gewählten Themen, sind beeindruckend und gehen doch immer unter die Haut.
    Ich fühle mich oft wie wachgerüttelt und bin dann sehr nachdenklich, aber es tut mir gut.

    Liebe Grüße
    Uta

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  9. Puh, Sklaverei. Und das im 21.Jahrhundert und mitten in Europa. Du verstehst es , jede Woche den Finger in die Wunde zu legen und gibst uns immer so viel zum Nachdenken. Und dein Block ist wieder gut gelungen.

    LG, Petruschka

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Ich behalte mir vor, nach eigenem Ermessen Kommentare zu löschen.

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